Satire
Das gab es noch nie: ein Politiker mit eigener Late-Night-Show. Karl Lauterbach und der WDR schreiben Fernsehgeschichte.
„Das wird der Hammer“. Christian Röder, Sprecher des Westdeutschen Rundfunks, ist begeistert und „auch ein bisschen stolz“ wie er offen zugibt. „Karl Lauterbach war früher schon einmal als Nachfolger von Jürgen Domian im Gespräch aber nun haben wir Beide.“
Der WDR wagt sich mit „Lauterbach-Late-Night“ an ein völlig neues, hochkarätiges Format heran.
„Das ist weltweit einzigartig und in Zeiten knapper Rundfunkbeiträge alles andere als selbstverständlich“.
Christian Röder, WDR
Karl Lauterbach, eigentlich SPD-Bundestagsabgeordneter, hat sich in den vergangenen Monaten als Dauergast in Talkshows profiliert, so dass die eigene Show als naheliegender nächster Schritt erscheint. Medienexperten hatten schon länger damit gerechnet. Lauterbach selbst schwieg bisher zu entsprechenden Gerüchten. „Ein Gentleman genießt und schweigt“, sagte er auf Journalistenanfragen stets mit vielsagendem, strahlendem Lächeln.
Jetzt bricht Lauterbach sein Schweigen
„Lauterbach-Late-Night“ wird die Menschen gut durch die Ausgangsperre bringen. Es ist eine tägliche Show im WDR, die um 22 Uhr beginnen wird und die ganze Nacht hindurch läuft bis um 5 Uhr. Ich habe zunächst eine Ausgangssperre ab 17 Uhr gefordert und mich auf eine 12-Stunden-Show gefreut. Als gestandener Politiker weiß ich aber, dass man Kompromisse eingehen muss. Für den Einstieg haben wir eine gute, aber ausbaufähige Lösung gefunden.“
Karl Lauterbach, SDP-Lockdown-Experte und angehender Talkmaster
Lauterbach wird nicht nur vor der Kamera stehen. Er schreibt auch das Drehbuch, führt Regie und kümmert sich selbst um die Maske. „Ich brauche niemanden, der mir die Haare macht und mich pudert. Das mache ich alles seit Jahren selbst. Warum sollte ich das nicht auch weiter tun? Der WDR spart so viel Geld.“
Was erwartet seine Fans inhaltlich?
Das ist die vielleicht spannendste Frage, doch der WDR lässt sich noch nicht in die Karten schauen.
Lauterbach ist gesprächiger. Er kann es kaum erwarten, den Menschen Lust auf Lauterbach zu machen. Natürlich nur den wenigen, die nicht schon per se´ Lust auf ihn haben. „Es wird großartig. Ich interviewe mich die meiste Zeit selbst. Schließlich weiß ich selbst am besten, was ich sagen will und welche Fragen dahin führen. Die Menschen können mir aber auch dabei zuschauen, wie ich immer strengere Maßnahmen erfinde, wie ich schonmal den Klima-Lockdown vorbereite, zwischendurch parshippe, Post meiner Groupies beantworte, ab und zu einmal ein Nickerchen mache und vieles mehr“ sprudelt es voller Energie und Vorfreude aus ihm heraus. Doch das ist noch längst nicht alles.
Brisantes Papier enthüllt: Tiefreifende Veränderungen auch beim ZDF geplant
Aus einem gemeinsamen internen Papier von ARD und ZDF, das „Unmaskiert“ vorliegt, geht hervor, das Lauterbach auch das ZDF-Morgenmagazin übernehmen soll. Die so genannten „GEZ-Gebühren“ seien schon lange nicht mehr auskömmlich, heißt es darin. Sie würden, wie angekündigt, tiefgreifende Programmänderungen erfordern.
„Kurz- bis mittelfristig werden wir die bisherigen Mitarbeiter durch einige geeignete politische Entscheidungsträger ersetzen müssen“, heißt es darin. Dies sei aber auch eine große Chance, transparenter zu arbeiten.
„Statt nur im Rundfunkrat und hinter den Kulissen zu agieren können Politiker dann direkt vor der Kamera auftreten. Sie können sich als kritische Journalisten und Moderatoren selbst interviewen und auch selbst ihre Pressemitteilungen in der Tagesschau vorlesen. Das ist effizient. Das ist transparent. Das ist ehrlich.“
Vertrauliches, internes Papier von ARD und ZDF
Bei ARD und ZDF sitzen also mutmaßlich auch Karl Lauterbach und andere Entscheidungsträger aus der Politik bald in der ersten Reihe. Experten halten das für konsequent:
„Die Menschen durchschauen längst, dass diese Medien das Sprachrohr der Politik sind. Es ist richtig, jetzt damit in die Offensive zu gehen. Das schafft Vertrauen.“
Prof. Prof. Dr. Dr. Michael Medium, Lehrstuhl für ethische Zensur und seit 1984 Berater des Planungsstabes Wahrheitsministerium
ARD und ZDF wollten das Geheimpapier bisher nicht kommentieren.
Politische Kreise bestätigen es jedoch hinter vorgehaltener Hand als echt. Man befinde sich gerade im Abstimmungsprozess über die Rollenverteilung. Streit gäbe es vor allem darum, wer demnächst Tagesschausprecher werden soll. Den unterlegenen Kanzlerkandidaten werden ebenso Ambitionen nachgesagt wie der wohl aus dem Amt scheidenden Bundeskanzlerin. Es sei aber noch alles offen.
Sendetipp: „Lauterbach Late Night“, täglich von 22-5 Uhr ab 10. Mai 2021

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Das Bild wurde verändert.
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